Eine “ganz nette” Präsentation
“… genau, und das ist zusammengefasst, was mein Team und ich uns für den Projektabschluss gedacht haben.”
Du lächelst nervös in die Runde. Zwei deiner Teamkollegen haben sich gelangweilt zurückgelehnt, die dritte hängt am Handy. Der Abteilungsleiter sieht wenig begeistert aus. Hast du was falsches gesagt?
Deine Chefin blickt auf ihre Notizen, dann träge auf dich, dann auf deine Folien. Wieder auf dich. Hast du einen Fleck auf der Hose oder so?
“Noch irgendwelche Fragen?” Du verhinderst erfolgreich, dass deine Stimme nach oben rutscht. Alle wirken entweder unbeteiligt, gelangweilt, oder scheinen dich mit Blicken zu durchlöchern. Du hast alles korrekt präsentiert, vorher geübt, aber fühlst dich hier vorn einfach extrem unwohl… wie damals in der Schule beim Ausfragen.
Wie sehr du Präsentationen hasst!
Du stehst hier wie auf dem Silbertablett, schwitzt in deinen auf einmal viel zu engen Klamotten und wünschst dich ganz woanders hin. Deine Chefin bedankt sich und verschwindet, ebenso der Abteilungsleiter. Kein großes Lob, kaum Diskussion – und für diese Präsentation hast du die ganze letzte Woche über Überstunden gemacht?
Als du deine Kollegen danach vertraulich fragst, wie die Präsentation denn war, kommt ein pauschales “Hat schon gepasst.” und ein wohlwollendes “Ganz nett hast du das gemacht.”
Okay, “nett”. “Gepasst”.
Eigentlich willst du mehr, aber kannst aus deiner Haut nicht raus
Du hättest aber gern ein “Das war wirklich gut.”, du willst “spannend”, “packend”, “begeisternd” auf deine Zuschauer wirken. Oder auch von deiner Chefin dafür gelobt werden, das kontroverse Thema geschickt dargestellt zu haben. Du willst Verantwortung übertragen bekommen, du willst, dass die oberen Etagen dir etwas zutrauen und natürlich Karriere machen!
Anerkennung für deine Arbeit, die auch wirklich gut ist, willst du natürlich auch! Aber du hast das Gefühl, dass du übersehen wirst, dass dir weniger zugetraut wird als anderen Kollegen auf der gleichen Erfahrungsstufe wie du. Du fühlst dich klein und übersehen.

Nachdenklich betrachtest du dich im Spiegel? Liegt es an deinem Aussehen? Eine Freundin meine mal zu dir, du könntest mehr aus dir machen, aber aufzufallen fällt dir schwer. Du hast keine Lust, dich unauthentisch zu verkleiden und kiloweise Make-Up zu verwenden, aber fühlst dich auch mehr und mehr wie die graue Maus unter all den strahlenden Vögeln deiner Kollegen.
Du willst du selbst sein, aber irgendwas hält dich zurück, du traust dich nicht, dein authentisches Selbst zu zeigen. Kennst du überhaupt dein „authentisches“ Selbst?
Deine authentische Ausstrahlung: Kickstart für die Karriere
Doch was hilft dir dabei, dich in deiner Haut wohler zu fühlen? Egal, ob mir mehr oder weniger Gewicht auf den Rippen, egal ob mit mehr oder wenig Make-Up im Gesicht. Finde heraus,
- wer du bist,
- was dich ausmacht,
- was dir steht, und auch
- wofür du stehst.
Selbstbewusstsein kannst du dann ausstrahlen, wenn du dir selbst-bewusst bist. Den Mut hast, auch mal anzuecken, aber dafür Profil zu zeigen. Du musst kein bunter Vogel sein, aber du darst deinen Charakter nach außen tragen. Zeig, wer du wirklich bist, entwickle eine unverwechselbare Handschrift
- in deinen Arbeitsproben
- deinem äußeren Stil
- deiner Wortwahl
- deinen Präsentationen
- deinen Reaktionen

Die Kollegin mit dem schlichten, schmucklosen Anzug, der aber sitzt wie angegossen, und dem immer gleichen Pagenschnitt – vielleicht ist sie bekannt dafür, in unverblümter Berliner Schnauze zu sprechen und setzt das hier und da als Stilmittel in ihren Präsentationen ein? Der biedere Kollege mit den Karohemden, der hobbylos zu sein scheint, da er immer Überstunden schiebt? Vielleicht erinnerst du dich aber an jede seiner Präsentationen, denn er fängt immer mit einer so schön passenden Karikatur an? Deine gestresste Chefin, von der du nicht viel weißt, außer, dass sie Cappucchino liebt und am liebsten von ihrem Ferienhaus in der Toskana schwärmt?
Es sind die kleinen Dinge, die dir helfen, deine Persönlichkeit einzubringen.
Du willst keinen Artikel mehr verpassen? Du willst mehr Inspiration zu den Themen Wohlfühlen, Routinenaufbau, Selbstliebe? Dann abonniere meinen Newsletter und folge mir auf Instagram @natascha.hendel !